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Bewertung
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Der Chemnitzer Hof ist seit den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts das berühmteste Hotel der einstigen sächsischen Industriemetropole. Nach vielen Jahren waren wir wieder einmal neugierig, wie sich das Restaurant des Hauses aktuell präsentiert. Um es gleich vorweg zu nehmen: wir wurden nicht enttäuscht. Das Ambiente wird noch immer von gediegenen Materialien wie Marmor, Messing und großen Spiegelflächen bestimmt. Dank Bauhausstil wirkt trotzdem nichts verschnörkelt oder überladen. Die Sitzgruppen in der Mitte des Raumes erfüllen auch eine Funktion als genial durchdachte Raumteiler. Sehr bequeme Sitzmöbel machen selbst einen längeren Aufenthalt nicht zur Belastungsprobe für die Wirbelsäule.Die Speisekarte ist ausgewogen und vereint gut-bürgeliche Küche mit regionalen Klassikern. Wir entschieden uns für das Chateu-Briand, welches aus naheliegenden Gründen nur ab zwei Personen zu haben ist. Wenngleich auch nicht die klassische Variante mit einer Füllung aus Rindermark, Schalotten und Schnittlauch serviert wird, zeigte sich die Kunst des Koches schon beim Tranchieren: gleichmäßige rosa Farbe, kein blutiger Saft. Auf der Zunge dann wunderbar weich und zart, aber kräftig im Geschmack. Dazu eine Bearner Soße, die im Chemnitzer Hof noch von Hand aufgeschlagen wird. Das Gemüse knackig frisch und bissfest. Der Rotwein wird hier dekantiert und kommt somit optimal belüftet in die Gläser. Kurzum ein gelungenes Dinner welches uns noch lange in guter Erinnerung bleiben wird.