3 /5
Bewertung
★
★
★
Ja, ich gebe es zu, ich war bereits in den Neunzigern gerne und gut essen und tue dies bis heute. Dadurch erlebt man natürlich auch die tollen, modernen Restaurants mit ihren großartigen Einflüssen aus der asiatischen, Fusion- oder auch molekularen Küche. Was mich nun aber doch überraschte, war dieses Restaurant, das ein bisschen wie aus der Zeit gefallen scheint. Mit einer wirklich tollen Aussicht gesegnet, widersetzt es sich fast komplett dem heutigen Anspruch an Mobiliar oder Speisen. Die Bestuhlung ist ebenso angeschlagen wie die auf Nachfrage gereichte Pfeffermühle, was dem anwesenden Publikum, welches hauptsächlich aus Geschäftsleuten bestand, nichts auszumachen schien. Rinderfiletspitzen mit Steinpilzen sind natürlich ein tolles Gericht, besonders wenn auch die zugehörige Sauce zu begeistern vermag. Leider war jedoch das dazu gereichte Gemüse in seiner Originalität aus den Neunzigern: Sie wissen schon - ein paar blanchierte Möhrenscheiben, sechs Böhnchen und je drei Blumenkohl- und Brokkoliröschen. Langweilig und unbelastet von jeglichem Geschmack nach Frische. Die verführerisch klingenden Tagliatelle mit Spargel-Lachssauce alla Carbonara erwiesen sich als besagte Nudeln mit einer langweiligen Lachs-Sahnesauce und ein paar Spargelabschnitten.Preislich befindet sich das Belvedere durchaus im gehobeneren Bereich, qualitativ gibt es aber noch einiges an Potential nach oben.