Ostersonntag Personen, der sehr geräumige Gastraum war um Uhr erwartungsgemäß vollständig besetzt. Wir hatten reserviert, bekamen einen netten Tisch auf einem Rondell, fühlten uns dort sehr wohl. Sehr freundliche, adrette Bedienung, die zügig die Getränke brachte und die Bestellung für das Essen aufnahm. Ich wählte Spargelsuppe als Vorspeise, danach notgedrungen Schweineschnitzel zum frischen Spargel. Kalb wäre mir lieber gewesen, stand jedoch nicht zur Wahl. Ich freute mich auf die ersten Spargel der Saison. Wir kommen aus einem bekannten süddeutschen Spargelanbaugebiet (Griesheim) und wissen ziemlich genau, wie Spargel zubereitet werden muss. Gespannt war ich auf den Geschmack des von meinen dort ansässigen Familienmitgliedern hochgelobten Heidespargel. Die Spargelsuppe wurde serviert: Sie war heiß, weiter fällt mir kein positives Attribut ein. Sie schmeckte hauptsächlich nach Mehl, von Sahne- oder Buttergeschmack keine Spur. Ich war enttäuscht aber der Spargel, dachte ich, werde es richten. Er kam dann auch: armselige, graugefärbte, totgekochte, geschmacklose, matschige Stangen. Sie waren so lange in kochendem Wasser, bis auch der letzte Spargelgeschmack verlorengegangen war. Ich konzentrierte mich auf das ungeliebte Schweineschnitzel fad, zu dicke Panade, ungleichmäßig gebraten. Ich zwang mich, wenigstens die Hälfte zu essen, um den Gastgeber nicht völlig zu enttäuschen. Ach ja, die Sauce Hollandaise: ich tauchte probeweise die Gabel hinein um den Geschmack zu prüfen sauer, wohl aus der Tüte oder aus dem Eimer. Jedenfalls ging die gefüllte Sauciere unberührt zurück. Rundum: Bei mir hat sich die Küche komplett blamiert, und ich kann nicht verstehen, dass der Laden offensichtlich erfolgreich ist. Meine Rechnung belief sich auf Euro (mit Espresso, das Beste an diesem Mittag). Hungrig ging ich vom Tisch. Mein Gastgeber fragte mich am Ende, ob ich denn zufrieden sei. Ich habe ihn angelogen! Fazit: Schöne Aussicht von der Terrasse.