Die Erfahrungen, die wir beim Besuch dieses Restaurants machten, lagen weit jenseits unserer Vorstellungskraft, leider nicht im Positiven. Wir waren mit einer Gesellschaft dort, deshalb haben wir bis zum Ende durchgehalten.Im ersten Eindruck wirkte der Kellner dieses Hauses sehr gequält und wir empfanden uns in diesem Haus als Störfaktoren. Zunächst bestellten wir die Getränke. Unter anderem Bier und alkoholfreie Getränke. Das Arrangement auf dem Tisch mit Wein- und Wassergläsern wurde im wahrsten Sinne zerstört von dem Kellner. In einer Art „Rollgriff“ wurden diese in Rekordgeschwindigkeit vom Tisch entfernt. Ich war etwas irritiert; den Gedanken, beim Hauptgang einen Wein zu probieren, verwarf ich deshalb ziemlich zügig.Ich bestellte eine Vorspeise und ein Hauptgericht. Zur Wahl der Beilagen sollte man sich laut Karte an das Servicepersonal wenden. Nun gut, ich fragte, was es bei dem Hauptgericht an Beilagen zur Auswahl gäbe. „Salat, Pommes Frittes“ lautete die umfassende Antwort. Aha.
Den Salat bestellte ich ab und anstatt der Pommes hätte ich gerne Patatakia. „Gibt’s bei uns nicht“ kam als Antwort. OK, dann nicht. Ich war, gelinde gesagt, irritiert. Den Salat bekam ich trotzdem uns ließ ihn zurückgehen, was bei dem Kellner nur einen unverständlichen Blick erzeugte.Nach einer halben Stunde kam der Kellner, knallte mir eine Karte auf den Tisch mit der Bemerkung, meine gewünschte Vorspeise gäbe es nicht, ich müsse mir etwas anderes aussuchen. Warum steht die dann auf der Karte???Gar nichts muss ich, ich verzichtete dankend auf die Vorspeise. In der Zwischenzeit wurde uns etwas Brot gereicht, bzw. kommentarlos auf den Tisch gestellt, in einem abgedeckten Korb. Man konnte also nur erahnen, was sich darin befand, es gab auch keine Hinweise. Dazu gab es nichts, keinen Dip, kein Tsatziki, keine Butter. Gut, „Trocken Brot macht Wangen rot“, lernten wir als Kinder. Vielleicht kommt so etwas Farbe in unsere blassen Gesichter.Nach knapp einstündiger Wartezeit kam das Hauptgericht. In dieser Zeit hat es das Personal nicht für nötig befunden, uns zu fragen, ob wir etwas trinken möchten.Mein Hauptgericht war ein Bifteki mit Pommes Frittes (die angeblich selbstgemacht wären). Dies zu beurteilen, viel sehr schwer, da sie mit viel Wohlwollen als lauwarm bezeichnet werden konnten. Das Fleisch des Bifteki schien augenscheinlich in der Pfanne gebraten zu sein und nicht gegrillt, und das bis zu einem erheblichen Härtegrat. „Well done" wäre schmeichelhaft, darüber hinaus war es so verwürzt, dass man vom Fleisch nicht viel geschmeckt hat. Das angebotene Tsaziki kam in einer homöopathischen Dosis in einem kleinen Becher und entsprach dem, was man im Supermarkt handelsüblich unter der Bezeichnung erwerben kann.Das irische Steak meiner Frau kam ebenfalls „well done“. Der Kellner fragte bei der Bestellung nicht einmal, wie das Steak gebraten sein soll. Da sind wir in einer gewissen Blauäugikeit von „Medium“ ausgegangen. Teufel, Teufel …Alles in allem kann man somit den Hauptgang und die nicht vorhandenen Vorspeise abschließen. Wir bekamen unter anderem nicht das, was wir bestellt hatten und das, was kam hatte eine höchst fragwürdige Qualität, um es höflich auszudrücken.Nach dem Hauptgang dann der obligatorische Espresso.Er kam nach einer ewig gefühlten Wartezeit und einer Zigarettenlänge im schönen Hof der Olive und war, wie die Beilage des Hauptgerichtes temperaturmäßig im selben Zustand- lauwarm.Unverzeihlich!Nun möchte man bisweilen noch einen Nachtisch. Dazu benötigt man eine Dessertkarte. Diese wurde uns tatsächlich überreicht, nach einer halben Stunde Wartezeit und mehrmaligen Aufforderungen.Brownies gab es! Nein. Zu früh gefreut. Die gibt’s heute nicht, meinte der Kellner. Immerhin, jetzt erfuhren wir es vor der Bestellung. Anstatt dessen empfahl er uns griechische Griestorte mit einer Kugel Eis. Gut, vielleicht versöhnt mich das.
Die Griestorte war nach weiteren 20 Minuten Wartezeit (für ein Dessert!) maximal in Ordnung, als typisch griechisch empfand ich sie nicht.Während unseres Aufenthaltes fiel uns des öfteren auf, dass Gäste Gerichte bekamen, die so nicht auf der Karte standen. Tatsächlich, an einem entfernteren Tisch bekamen wir mit, wie der Kellner Gerichte anpries, die „so nicht auf der Karte stehen“. In mir kam die Frage auf, was man tun muss, um in der Genuss einer solchen Empfehlung zu kommen. Gut, wir sind keine Stammgäste, aber wir waren wenigstens eine Gesellschaft mit mehreren Personen. Ich bin aber geneigt, mein Frage unbeantwortet zu lassen. Gewöhnlich erhält man in einem griechischen Restaurant am Ende des Besuches einen Ouzo, der auf das Haus geht. Ich denke auch bei einer Gesellschaft unseres Ausmaßes wäre das durchaus machbar gewesen. Auf der Karte war zu sehen, dass es Ouzo Pilavas gab, was mich schon aufhorchen ließ. Der ist nämlich sehr gut!Aber wir hatten uns zu früh gefreut. Nichtmals ein „Auf WIedersehen“ gab es vom Personal.Das wäre meiner Ansicht auch vollkommen überflüssig und „am Thema vorbei“ gewesen, da es unsererseits mit Sicherheit kein Wiedersehen geben wird.Weder meine Frau noch ich konnten uns daran erinnern, jemals in dieser Form in einem Restaurant bedient zu werden. Den Service als „verbesserungswürdig“ zu bezeichnen, wäre schmeichelhaft. Die Qualität der Speisen entsprach bei weitem nicht dem, was wir uns vom Ambiente des Restaurants erhofft hatten und spiegelt sich auch nicht in der Preisgestaltung der Gerichte wieder.Leider sind für mich die positiven Bewertungen in keiner Weise nachvollziehbar, weder was den Service noch die Qualität betrifft. Allerhöchstens beim Ambiente bin ich dabei.Man sollte nicht den Vergleich mit Gyros-Buden und Souflaki-Imbissen anstellen, schreiben hier viele. Das stimmt, beide haben andere Ansprüche. Sind jedoch Qualität und insbesondere der Service und die Gastlichkeit des Personals im „kleinen Imbiss“ um Lichtjahre vor denen in einem Restaurant „mit Anspruch“, dann muss es diesem Vergleich schon standhalten. Das kann die Olive meiner Ansicht nach in keiner Art und Weise.