Seit mehr als 3 Jahren zieht es uns in der Woche vor Weihnachten nach Sölden- einige Male machen wir einen Abstecher ins Il Tirolese, einem Restaurant vor den Toren von Sölden und fussläufig mit einem netten Spaziergang erreichbar. Die letzten 2 Jahre waren wir sehr angetan von diesem eher hochpreisig einzustufenden Lokal. Dieses Mal ging gar nicht, aber sowas von nicht. Obwohl Bedienung und Koch noch immer dieselben handelnden Personen sind. Tischreservierung ist veranlasst ( 3 Erwachsene, 1 Kind) und die Vorfreude nach dem Spaziergang auf ein leckeres Abendessen ist groß. Wir besuchen das Lokal an einem Donnerstag Abend. Bei unserer Ankunft nimmt lediglich ein Paar noch das Dessert ein und verschwindet recht schnell. Somit sind wir zu viert allein im Lokal.An diesem Abend sollten auch keine weiteren Gäste hinzukommen. Die Spezialität des Tages ( ein Rindfleisch- Gericht) macht uns die Bedienung gleich wieder abspenstig, indem sie auf eine lange Wartezeit (> 45 Min) und auf eine Mindest-Personenzahl von 3 Personen abwiegelt. Zwei von uns wählen bei der Vorspeise das vegetarische Allerlei. Ein Gericht, welches unser Freund im Vorjahr bereits in ähnlicher Weise gewählt hatte und damals sehr angetan war. Die 3. Person wählt zunächst den Gemüse-Muffin mit mariniertem Beluga Linsensalat, um sich dann kurzfristig auch für das vegetarische Allerlei umzuentscheiden. Dem Kellner verlangt dies schon eine größere Anstrengung ab, um diese Umbestellung zu ermöglichen. Das Restaurant ist wie gesagt ansonsten leer.Getränke: Bier ok, der Rotwein, den wir als gute Traube aus den Marken kennen, kommt von einem uns unbekannten Weingut und ist wirklich nicht der Hammer. Die Vorspeise eine einzige Enttäuschung, wenn nicht gar eine Frechheit: das "vegetarische Allerlei aus Garten, Wald und Wiese gebraten, gegrillt und geräuchert " besteht aus 2 Kroketten, einem Kartoffelgratin, einem mehr als dunkel frittierten Rösti, einer Artischocke sowie warmem Rotkraut !! Reichhaltige Beilage statt Vorspeise. "Anmutig" serviert auf einer Schieferplatte. Auf die Nachfrage des Kellners, ob wir zufrieden sind, antworten wir ehrlich, daß wir bei dem Gericht -aufgrund der guten Vorjahres- Erfahrung -eine ganz andere Erwartungshaltung hatten. Insbesondere bemängeln wir die äußerst sättigende, da extrem kartoffelhaltige Grundkonsistenz des "Allerlei". Der Kellner will beim Koch nachfragen. Und kommt mit der Antwort zurück: "Leider wurden heute die frischen Gemüsezutaten nicht geliefert, daher diese Zubereitung." Und sonst- sonst nichts! Ob unserer Sprach-und Fassungslosigkeit bleibt uns die Vorspeise fast im Halse stecken. Die Hauptgerichte können das eben Erlebte nicht annähernd kompensieren, finden wir doch beim Rinderfilet rosa gebraten (kam ganz durch) oder bei der gebratenen Entenbrust das komplette "Allerlei der Vorspeisen" als gleichartige Beilage wiederum auf unseren Tellern. Nochmals auf Schieferplatten. Die uns angebotene Nachspeise (Kaiser-schmarren) auf Kosten des Hauses lehnen wir dankend ab. Der Marillen-Schnaps mundet lecker -das der schmeckt, wußte der Kellner allerdings schon.Fazit: durch Rückinfo bei Personen, die das Lokal in jüngster Zeit auch besuchten, handelt es sich wohl um keinen einmaligen "Ausrutscher" -das Restaurant geht leider gar nicht mehr.
