Pottkind

Pottkind

Darmstädter Straße 9, 50678 Köln, Koeln, Germany
1289 Bewertungen 4.7

"Dieses Menü hat auch den ausgezeichneten Eindruck des letzten Mal bestätigt. Enrico Sablotny und sein kleines, aber sehr gut etabliertes Team entwickeln einen Stil, der eine immer klarere Handschrift hat. Regionale Inhaltsstoffe spielen hier eine entscheidende Rolle. Sie werden mit kreativen Komponenten inszeniert, aber nicht überlastet. Die Basis ist eine sehr klassische Küche, aber es kommt sehr modern und leicht zu Fuß. Aus dem Gewölbe zu sehen, wie hier alle Griffe und Verfahren konzentriert sind, ist immer noch ein großes Vergnügen. Wie das ganze Restaurant ist angenehm unprätentiös, ohne perfekten Service aufzugeben. Es macht Spaß hier zu sein. Und um zu sehen, welche Entwicklung die Küche fortsetzen wird."

Details

Telefon: +4922142318030

Adresse: Darmstädter Straße 9, 50678 Köln, Koeln, Germany

Stadt: Koeln

Webseite: https://www.restaurant-pottkind.de/

Öffnungszeiten

Dienstag: 18:00 -24:00

Mittwoch: 18:00 -24:00

Donnerstag: 18:00 -24:00

Freitag: 18:00 -24:00

Samstag: 18:00 -24:00

Statistiken

Gerichte: 28

Ausstattung: 13

Kategorien: 5

Bewertungen: 1289


Adresse

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Bewertungen

5 /5 Bewertung

Die Theke war lange tabu. Corona hatte Tresenliebhabern viele Monate ihren liebsten Platz genommen. So auch im „Pottkind“, das wir vor anderthalb Jahren zuletzt besucht hatten und wo auch uns von Anfang an der direkte Blick in die Küche und die unmittelbare Kommunikation mit den Köchen viel Spaß gemacht hatte.   Anderthalb Jahre sind – ob mit oder ohne Lockdown – zu lange. In der Zwischenzeit haben wir immer wieder Bilder und Berichte von aktuellen Menüs gesehen, die eine spannende Entwicklung dokumentierten. Alleine dafür hätten wir auch einen Platz an einem der Tische genommen. Aber es ist nun mal, wie es ist und so dauerte es doch bis zum Oktober des letzten Jahres, als sich eine Gelegenheit für den längst überfälligen Besuch ergab.   Interieur Tresen    Mit geschickt angebrachten und überhaupt nicht störenden Plexiglasscheiben durfte man wieder die Thekenplätze freigeben und wir freuen uns auf das Carte Blanche Menü von Enrico Sablotny, das es in vier, fünf oder sechs Gängen (60€, 75€, 90€ gibt.   Den Auftakt machen einige Knabbereien, darunter ein mit Kaninchenrillette gefüllter Filo-Chip mit Sanddorn sowie Fenchelcracker, die wunderbar zum Dippen für die würzige Sauce Rouille taugen.   Apéros   Wie vielschichtig der folgende Gang ist, lässt sich beim Anblick der sehr puristischen Präsentation kaum erahnen. Thematisch geht es hier rund ums Huhn. Dafür wird die Leber als Creme verarbeitet, die gefüllte Keule als Galantine, Ei als Schaum und aus dem Fond der Knochen wird ein Gelee gezogen, das mit Sesam das Gericht abdeckt. Im Inneren findet sich noch ein hauchdünn geschnittener Schwarzwurzelsalat. Durch die Leber zieht sich ein erdiger Grundton durch den Gang, der insgesamt ungemein schlotzig, süffig und einfach nur lecker ist.   Rund ums Huhn   Es folgt gutes Brot, aufgeschlagene Butter und steirischer Schinken. Das wird im „Pottkind“ zwar nicht als explizit eigenständiger Gang inszeniert, bekommt aber an dieser Stelle seinen angemessenen Auftritt.   Butter, Brot, Schinken   Mit Seeteufel geht es weiter und erneut verbirgt sich unter dem Sepia gefärbten Kartoffelchip mehr als man erwartet. Kerbelwurzel, Pinienkerne, eingelegte Bärlauchstiele und Petersilienspinat sorgen für den gemüsigen Unterbau, aber das Markanteste ist zweifellos die intensive Bouillabaisse. Die geht direkt auf die 12. Einfach nur toll und für mich eines der Gerichte, das es direkt in meine persönliche Jahres Best Of-Liste schafft!   Seeteufel, Kerbelwurzel, Bouillabaisse   Der nächste Gang ist Jens-Peter, Koch im „Pottkind“-Team mit Frankfurter Herkunft, zu verdanken. Er hatte die Idee, Kochkäse als cremige Unterlage für La Ratte-Pellkartoffeln und geschmorten Ochsenschwanz zu verwenden. Unter dem Kochkäseschaum findet sich noch eine Zwiebelmarmelade. Das alles ist zwar deftig, aber originell und unterm Strich dann eben auch sehr elegant gelöst.   Jens-Peters Kochkäse, La Ratte, Ochsenschwanz   Der Hauptteller mit Hirschrücken, Chicoree (tatsächlich mit einer erfreulich leichten Bitternote , Champignons in Texturen auf Brioche, Pistazie und einer schönen Orangenjus wäre alleine schon aller Ehren wert. Die Kombination ist abwechslungsreich, das Handwerk makellos und die Präsentation überzeugend. Aber der wirkliche Star in diesem Gericht sind die separat servierten Spätzle. Die sind mit Pfifferlingen und Butterbröseln gebraten und würden auch als eigenständiges Gericht durchgehen können. Vielleicht sind wir schon so sehr an Edelzutaten gewöhnt, dass gerade so vermeintlich einfache Beilagen so viel Spaß machen. Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass sie schlichtweg ultralecker sind.   Hirschrücken, Chicoree, Champignons Spätzle    Beim Dessert verschwinden meine Erinnerungen ein wenig. Ob es also ein Nougat- oder ein Haselnusseis war, kann ich nicht mehr genau sagen, aber durch Joghurtbeigabe hatte es einen angenehm säuerlichen Touch. Bronzefenchel und Spaghettikürbis spielen auch noch eine Rolle, ebenso Hagebutte, die im Baiser und der Sauce verarbeitet wurde. Aber auch dafür will ich keine Garantie übernehmen. Das ist halt das Problem mit Carte Blanche-Menüs, das man schon genau aufpassen muss, was einem da angesagt wird. Entscheidend ist aber letztlich nur, ob es gut war. Und das war es, sogar sehr gut und erfreulicherweise auch nicht zu süß.   Nougateis, Karamell, Fenchel   Wie immer schlägt man mit den Petits Fours erneut einen Bogen zum Beginn des Menüs. Die Präsentation ist nahezu identisch, aber nun gibt es alles in der süßen Ausführung. Hier als Keks mit Käsekuchencreme und Aprikose sowie mit Fenchelcracker und Blaubeer-Fichten-Dip.   Petits Fours   Im Vergleich zu unserem auch damals schon sehr überzeugenden Menü war das hier noch einmal ein deutlicher Sprung nach vorne, um nicht zu sagen eine bockstarke Leistung. Der Stil scheint noch eigenständiger und pointierter. Enrico Sablotny kombiniert kreativ und durchdacht, aber ohne seine Teller zu überladen. Die Komplexität verbirgt sich bei ihm oft unter dem, was nicht auf den ersten Blick erkennbar ist. Er sagt selbst, dass man sich ein Gericht wie die Vorspeise rund ums Huhn in dieser Form früher nicht getraut hätte. Wenn das jedoch die Richtung markiert, in die man gehen will, dann kann ich nur ausdrücklich ermuntern, diesen Weg weiter zu gehen. Hier ist eine eigene Handschrift zu erkennen, gepaart mit originellen Ideen und tadellosem Handwerk. Das hat definitiv Sternequalität. Wir waren jedenfalls durchgehend begeistert und können das nächste Menü am Tresen kaum erwarten. Wenn es Corona denn mal wieder erlaubt.     Bericht wie immer auch auf meinem Blog: [hidden link]

5 /5 Bewertung

Die Theke war lange tabu. Corona hatte Tresenliebhabern viele Monate ihren liebsten Platz genommen. So auch im „Pottkind“, das wir vor anderthalb Jahren zuletzt besucht hatten und wo auch uns von Anfang an der direkte Blick in die Küche und die unmittelbare Kommunikation mit den Köchen viel Spaß gemacht hatte.   Anderthalb Jahre sind – ob mit oder ohne Lockdown – zu lange. In der Zwischenzeit haben wir immer wieder Bilder und Berichte von aktuellen Menüs gesehen, die eine spannende Entwicklung dokumentierten. Alleine dafür hätten wir auch einen Platz an einem der Tische genommen. Aber es ist nun mal, wie es ist und so dauerte es doch bis zum Oktober des letzten Jahres, als sich eine Gelegenheit für den längst überfälligen Besuch ergab.   Interieur Tresen    Mit geschickt angebrachten und überhaupt nicht störenden Plexiglasscheiben durfte man wieder die Thekenplätze freigeben und wir freuen uns auf das Carte Blanche Menü von Enrico Sablotny, das es in vier, fünf oder sechs Gängen (60€, 75€, 90€ gibt.   Den Auftakt machen einige Knabbereien, darunter ein mit Kaninchenrillette gefüllter Filo-Chip mit Sanddorn sowie Fenchelcracker, die wunderbar zum Dippen für die würzige Sauce Rouille taugen.   Apéros   Wie vielschichtig der folgende Gang ist, lässt sich beim Anblick der sehr puristischen Präsentation kaum erahnen. Thematisch geht es hier rund ums Huhn. Dafür wird die Leber als Creme verarbeitet, die gefüllte Keule als Galantine, Ei als Schaum und aus dem Fond der Knochen wird ein Gelee gezogen, das mit Sesam das Gericht abdeckt. Im Inneren findet sich noch ein hauchdünn geschnittener Schwarzwurzelsalat. Durch die Leber zieht sich ein erdiger Grundton durch den Gang, der insgesamt ungemein schlotzig, süffig und einfach nur lecker ist.   Rund ums Huhn   Es folgt gutes Brot, aufgeschlagene Butter und steirischer Schinken. Das wird im „Pottkind“ zwar nicht als explizit eigenständiger Gang inszeniert, bekommt aber an dieser Stelle seinen angemessenen Auftritt.   Butter, Brot, Schinken   Mit Seeteufel geht es weiter und erneut verbirgt sich unter dem Sepia gefärbten Kartoffelchip mehr als man erwartet. Kerbelwurzel, Pinienkerne, eingelegte Bärlauchstiele und Petersilienspinat sorgen für den gemüsigen Unterbau, aber das Markanteste ist zweifellos die intensive Bouillabaisse. Die geht direkt auf die 12. Einfach nur toll und für mich eines der Gerichte, das es direkt in meine persönliche Jahres Best Of-Liste schafft!   Seeteufel, Kerbelwurzel, Bouillabaisse   Der nächste Gang ist Jens-Peter, Koch im „Pottkind“-Team mit Frankfurter Herkunft, zu verdanken. Er hatte die Idee, Kochkäse als cremige Unterlage für La Ratte-Pellkartoffeln und geschmorten Ochsenschwanz zu verwenden. Unter dem Kochkäseschaum findet sich noch eine Zwiebelmarmelade. Das alles ist zwar deftig, aber originell und unterm Strich dann eben auch sehr elegant gelöst.   Jens-Peters Kochkäse, La Ratte, Ochsenschwanz   Der Hauptteller mit Hirschrücken, Chicoree (tatsächlich mit einer erfreulich leichten Bitternote , Champignons in Texturen auf Brioche, Pistazie und einer schönen Orangenjus wäre alleine schon aller Ehren wert. Die Kombination ist abwechslungsreich, das Handwerk makellos und die Präsentation überzeugend. Aber der wirkliche Star in diesem Gericht sind die separat servierten Spätzle. Die sind mit Pfifferlingen und Butterbröseln gebraten und würden auch als eigenständiges Gericht durchgehen können. Vielleicht sind wir schon so sehr an Edelzutaten gewöhnt, dass gerade so vermeintlich einfache Beilagen so viel Spaß machen. Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass sie schlichtweg ultralecker sind.   Hirschrücken, Chicoree, Champignons Spätzle    Beim Dessert verschwinden meine Erinnerungen ein wenig. Ob es also ein Nougat- oder ein Haselnusseis war, kann ich nicht mehr genau sagen, aber durch Joghurtbeigabe hatte es einen angenehm säuerlichen Touch. Bronzefenchel und Spaghettikürbis spielen auch noch eine Rolle, ebenso Hagebutte, die im Baiser und der Sauce verarbeitet wurde. Aber auch dafür will ich keine Garantie übernehmen. Das ist halt das Problem mit Carte Blanche-Menüs, das man schon genau aufpassen muss, was einem da angesagt wird. Entscheidend ist aber letztlich nur, ob es gut war. Und das war es, sogar sehr gut und erfreulicherweise auch nicht zu süß.   Nougateis, Karamell, Fenchel   Wie immer schlägt man mit den Petits Fours erneut einen Bogen zum Beginn des Menüs. Die Präsentation ist nahezu identisch, aber nun gibt es alles in der süßen Ausführung. Hier als Keks mit Käsekuchencreme und Aprikose sowie mit Fenchelcracker und Blaubeer-Fichten-Dip.   Petits Fours   Im Vergleich zu unserem auch damals schon sehr überzeugenden Menü war das hier noch einmal ein deutlicher Sprung nach vorne, um nicht zu sagen eine bockstarke Leistung. Der Stil scheint noch eigenständiger und pointierter. Enrico Sablotny kombiniert kreativ und durchdacht, aber ohne seine Teller zu überladen. Die Komplexität verbirgt sich bei ihm oft unter dem, was nicht auf den ersten Blick erkennbar ist. Er sagt selbst, dass man sich ein Gericht wie die Vorspeise rund ums Huhn in dieser Form früher nicht getraut hätte. Wenn das jedoch die Richtung markiert, in die man gehen will, dann kann ich nur ausdrücklich ermuntern, diesen Weg weiter zu gehen. Hier ist eine eigene Handschrift zu erkennen, gepaart mit originellen Ideen und tadellosem Handwerk. Das hat definitiv Sternequalität. Wir waren jedenfalls durchgehend begeistert und können das nächste Menü am Tresen kaum erwarten. Wenn es Corona denn mal wieder erlaubt.     Bericht wie immer auch auf meinem Blog: [hidden link]

4 /5 Bewertung

Im Vergleich zu unserem damals sehr überzeugenden Menü war dies wieder ein klarer Sprung nach vorne, um nicht eine hartnäckige Leistung zu sagen. Der Stil scheint noch unabhängiger und spitz zu sein. Enrico Sablotny kombiniert kreativ und nachdenklich, aber ohne Überlastung seiner Teller. Die Komplexität verbirgt sich oft unter dem, was auf den ersten Blick nicht erkennbar ist. Er selbst sagt, dass ein Gericht wie der Vorspeise um das Huhn in dieser Form vorher nicht gebraut worden wäre. Wenn dies jedoch die Richtung markiert, in der Sie gehen möchten, kann ich Sie nur ausdrücklich ermutigen, diesen Weg fortzusetzen. Hier können Sie eine Handschrift sehen, gepaart mit originellen Ideen und tadellose Handwerkskunst. Das hat definitiv Sternequalität. Jedenfalls waren wir begeistert und können das nächste Menü am Zähler kaum erwarten. Wenn Corona wieder erlaubt ist.

4.6 /5 Bewertung

Die Online-Bewertungen von Restaurant Pottkind liegen durchschnittlich bei 4,6 Sternen von 5. Mit Daten von Google und Tripadvisor haben wir versucht, alle Aspekte dieses Betriebs zu beleuchten. 93 Besucher-Meinungen auf google ergeben einen durchschnittlichen Gesamtwert von 4,7 Sternen von max. 5. Auch auf Tripadvisor wird das Restaurant bewertet, hier die Details dazu: <br> <br> 4,5 von 5 Punkte für die Küche <br> 4 Punkte von 5 für Qualität <br> 4,5 Punkte von 5 für den Service <br> 4,5 Punkte von 5 im Durchschnitt <br> <br>Mit einem durchschnittlichen Wert von 4,6 Sternen liegt das Restaurant über dem Durchschnitt der Bewertungen aller anderen Restaurants in Köln, welcher bei 4,3 liegt. Zugrunde liegen dieser Auswertung 140 Online-Bewertungen. Der Betrachtungszeitraum war Anfang 2021.

4 /5 Bewertung

Dieses Menü hat auch den ausgezeichneten Eindruck des letzten Mal bestätigt. Enrico Sablotny und sein kleines, aber sehr gut etabliertes Team entwickeln einen Stil, der eine immer klarere Handschrift hat. Regionale Inhaltsstoffe spielen hier eine entscheidende Rolle. Sie werden mit kreativen Komponenten inszeniert, aber nicht überlastet. Die Basis ist eine sehr klassische Küche, aber es kommt sehr modern und leicht zu Fuß. Aus dem Gewölbe zu sehen, wie hier alle Griffe und Verfahren konzentriert sind, ist immer noch ein großes Vergnügen. Wie das ganze Restaurant ist angenehm unprätentiös, ohne perfekten Service aufzugeben. Es macht Spaß hier zu sein. Und um zu sehen, welche Entwicklung die Küche fortsetzen wird.