2 /5
Bewertung
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Zu Weihnachten will einem die Familie häufig Gutes tun und lud ein zum Lebzelter.Das bürgerliche Ambiente ist nicht unangenehm, doch stört das fehlende Niveau beim Service gleich zu Beginn. Tragen Sie im Winter Jacken (oh Wunder), werden Sie durch die Gaststube zu einem ausrangierten Kleiderständer gelotst, wo Sie eine Bügelsammlung der letzten Jahrzehnte bestaunen können.Alle unter 18 Jahren bekommen Kinderplatzsets und -besteck. Hier musste ich das erste Mal mehrfach protestieren.Zum Trinken gäbe es angeblich sogar Säfte, doch hätte hierfür die Bedienung (Hausherrin!) ein paar Meter watscheln müssen, worauf sie unmissverständlich widerwillig hingewiesen hatte.Weihnachtsgans stand zwar auf der Tageskarte, doch hätte man wohl noch vor der Geburt des Tieres reservieren müssen.Also kam das vermeintliche Standardrepartoire von Küchenoma (Seniorchefin) auf den Tisch.Für Kinder gab es nicht einmal Schnitzel mit Pommes, so dass Spätzle mit Soße allerlei serviert, gegessen und unverdaut wiedergegeben wurden, ohne dass dies Beachtung gefunden hätte.Mehrere haben sich schließlich Wild, serviert mit einer Art Kartoffelauflauf - vermutlich vom Vortag - und Wirsing bestellt. Das Wirsingpürree war im Gegensatz zum Kartoffelmix zwar genießbar, so wurde es doch in einem großen Napf serviert, aus dem wir alle essen sollten. Ein Servierlöffel wurde freilich nicht gereicht.Schlussendlich war die Bedienung derart unbeholfen, dass sie mir noch mein Glas Wasser über die Hose geschüttet hat und mit einem Lappen ohne zu fragen trocken rubbeln wollte! Hier war ich froh, dass der von mir bestellte Rotwein auch nach meiner Nachfrage nicht serviert worden war.Insgesamt passte also Küche und Service perfekt zusammen und wir durften nach dem Essen froh und dankbar sein, dass die Beteiligten Köchin und Bedienung und nicht Chirurg und OP-Schwester geworden sind. So fanden auch wir wieder unseren Weihnachtsfrieden.