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Bewertung
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Confiserie steht über dem Schaufenster, es könnte aber auch eine aus den fünfziger oder frühen sechziger Jahren übrig gebliebene 'kleine Konditorei' sein: 2 runde Tischchen mit jeweils 4 eisernen Stühlen füllen mit Schwüngen und Bögen den kleinen Gastraum. Schmale weiße Regale, kleine Schubladen mit Porzellanknöpfen und aufgemalten Rosenblüten erinnern an die Zeit der Schleiflackmöbel. Aber wer genauer hinsieht, bemerkt: So alt ist das nicht, aber geschickt und stimmungsvoll inszeniert, auch die eleganten Lampen, die von der Decke hängen und die roten Volants an den beiden Fenstern. Hier trifft man sich gern auf einen Kaffee zu zweit, auch wenn man sich in dem Ladengeschäft nicht wirklich 'allein' fühlen kann. Aber die Aussicht auf mit Pralinés und kleinem Gebäck gefüllten Schränkchen und Borde, vor allem aber die große Vitrine mit den Tortenstücken sind Verführung genug. Große Auswahl, große Stücke und großer Geschmack dominieren in dieser Konditorei, sicher auch großes Können. Bekannte, aber auch eigene Kreationen lassen Entdeckungen zu. Will man zwei Stücke haben, kann man auch ein Stück (etwas billiger) mitnehmen. Aber eigentlich will man noch etwas bleiben in dem schon pariserisch angehauchten Café. Schade nur, dass die Hintergrundsmusik nicht passt. Norddeutscher Dudelfunk läßt Gefühle leicht verkommen, wo doch etwas 'petite fleur' oder auch noch Bert Kaempfert das Glück komplett machen würden. Die angehängte Teestube nebenan ist Allerweltsbetrieb.