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Bewertung
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Nickls Speisekammer:Wir haben uns endlich mal aufgemacht die Nickls in Ihrer Speisekammer zu besuchen.Uns erwartete eine Menü-Karte mit 9 Amuse Gueule. Etwas größer als die normalen Portionen an Amuses Gueules waren diese aber schon. 5 Wahlgänge werden als Menü angeboten. Ich habe 6 Stück ausgewählt und wurde gut satt. Eine hervorragende Idee fanden wir die Auswahl an Brot auf einem Schneidebrett, auf dem man sich mit tatsächlich fast perfektem Messer die Brotscheiben selber absäbeln konnte. Das dunkle Zwiebelbrot, Baguette und Kräuterbrot war knackfrisch. Außerdem wurde gefragt, ob man vom Kräuterquark und Olivenbutter nach haben wollte.Die kleinen Gerichte waren alle gut. Vor allem sind sie eine Spielwiese für die Kreativität der Küche. Die meisten hat man irgendwie, irgendwann schon mal gegessen aber jeder Gang zeichnete sich durch eine kreative Besonderheit aus. So war die Rote Bete Suppe schön aromatisch. Eingelegt war eine Sahne-Kreation, mit welcher der Gast die Suppe selber schaumig rührte. Diese Schaumigkeit blieb im Gegensatz zu einer einfach geschlagenen Sahne stabil. Das hat mich beeindruckt. Die kleine eingelegte Kalbsbulette war gut , aber wohl eher ein Zugeständnis an den Suppenkaspar, der sonst keine Suppe auswählt.Begeistert hat mich das Lammfilet mit der Kaffeesauce und dem gut abgeschmeckten feinen Grünkohl. Das Lammfilet war mit der Sauce nappiert. Das war mir als Saucenfan zu wenig. Aber der Service war sofort bereit mir noch etwas von der tollen Sauce zu servieren.Das einzige was mir nicht gefallen hat, war das Kalbsbäckchenfleisch in den Ravioli.Das Fleisch war zu lange geschmort. Aber der Ravioli-Teller an sich war eine Augenweite.Meine Frau war von den Garnelen mit Sepia Risotto so begeistert dass sie noch am nächsten Tag in Erinnerung schwelgte. Normalerweise koche ich das Risotto für sie. Die Tinte kann es ja nicht gewesen sein, also hat der Herr Nickl ein perfektes Risotto zubereitet. Wir haben sowieso ein paar gute Ideen mit nach Hause genommen. Die Blutwurst im Frühlingsrollenteig kenne ich vom Deidesheimer Hof (aus der Vor-Kohl-Ära) Aber die Nicklsche Version ist viel einfacher und genauso gut. Ziegenkäse als luftige Mousse, statt diesen einfach zu überbacken, ist eine weitere gute Idee zum Nachmachen. Das mit der Kaffeesauce werde ich auch ausprobieren. Über das Essen hinaus hat uns eine sehr freundliche und sympathische junge Dame serviert.Die Einrichtung ist im positiven Sinne schlicht, und nicht überladen. Man fühlt sich sofort wohl. Das Abendessen als Amuse Gueule Menü hat uns sehr gut gefallen. Die Weinauswahl ist groß, auch von den heimischen Gewächsen.