2 /5
Bewertung
★
★
Aufgrund der vielen positiven Bewertungen haben wir viel erwartet, um zu einem besonderen Anlaß Essen zu gehen und wurden leider bitter enttäuscht. Dabei eins vorweg: Die individuelle Speisekarte mit akzeptablen Preisen und die Qualität der Speisen ist wahrlich nicht das Problem auch wenn manche Fleischgerichte für an die 30 Euro gehend schon hart grenzwertig sind. Hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis bei den Vorspeisen, nach Bruschetta zur Vorspeise war ich für 7 Euronen schon fast satt...Auch über das Ambiente gibt es nichts zu meckern: Gediegen, nicht übertrieben, der Wintergarten-Look schafft Wohlfühlatmosphäre. Nein, überraschenderweise war es der Service, der uns den Abend verhagelt hat und der Kern dieser Kritik sein soll. Los ging es bereits kurz nach Eintreffen: Wir erhielten nur die Speisekarte, Weinkarte oder gar Empfehlung: Fehlanzeige. Auch keine Aperitifempfehlung. Wir denken, dies sind Dinge, die nicht vom Gast nachgefragt werden müssen auf diesem Level. Nachdem wir die Karten wieder zugeschlagen hatten eindeutiges Zeichen, daß man gewählt hat , dauerte es ca. 5 Minuten, bis uns Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Der nach uns eingeschlagene, zu diesem Zeitpunkt zweite besetzte Tisch des Hauses, erhielt zu diesem Zeitpunkt schon seine Getränke...Weiter ging die Pannenserie beim Bestellen: Meine Freundin wollte Pizza, ging nicht, Ofen kaputt okay, geschenkt, kann passieren. Sie wollte auch Cola Light. Ging nicht, nur Cola da...da runzelten wir schon innerlich die Stirn, denn an einem Samstag sollte es für ein kleines Restaurant möglich sein, einen Grundstock an Basisgetränken vorrätig zu haben ... Alles in allem waren es die kleinen Dinge, die uns nicht gefallen haben und zu einem sehr unrunden Eindruck beigetragen haben. Während z.B. der Chef des Hauses am Nebentisch ständig präsent war, um Wein aus der Karaffe nachzuschenken, mußte ich dies den ganzen Abend selbst erledigen. Ich habe absichtlich die Probe aufs Exempel gemacht und das Glas immer dann leergetrunken, wenn Speisen serviert wurden auffälliger ging es m.E. nicht mehr. Wurde leider auch gekonnt ignoriert... Einmal ! wurde gefragt, ob wir noch ein Wasser trinken wollten zu einem Zeitpunkt, als alle unsere Gläser noch halbvoll waren, natürlich nicht. Als wir dann bis zum Bezahlen ca. eine halbe Stunde vor leeren Gläsern saßen, interessierte das niemanden. Wobei 3-4 Servicekräfte bei im Schnitt 5 besetzten Tischen kein Problem haben sollten, hier jedem genug Aufmerksamkeit zu widmen. Dennoch dauerte es auch seine Zeit, bis jemand zwecks Bezahlung seine Aufmerksamkeit auf uns richtete. Bei diesem Vorgang ging das Drama dann in seinen fast schon letzten Akt: Bereits bei der Getränkebestellung hatten wir auf unser Gutscheinheft verwiesen. Kommentar des Obers: Kein Problem, das machen wir am Ende. Okay, gesagt getan am Ende durfte ich mir vom Chef dann leise Kritik anhören, ich hätte damit an die Kasse gehen müssen zum Anrechnen. Auf meine Bemerkung hin, daß wir es am Anfang erwähnt hatten, hieß es: Ja wir machen bei vielen Aktionen mit, der Kollege wußte nicht welche gemeint war. Gut, dann soll er bei mir oder seinem Vorgesetzen nachfragen und nicht Kein Problem sagen ... Fast schon peinlich wurde es bei der Verabschiedung: Wenigstens wollte man meiner Freundin den Mantel holen nur da man nicht wußte, welcher es war, scheiterte auch dieses Unterfangen glorreich. Die Verabschiedung an der Haustür fiel auch so knapp wie möglich aus. Dabei denken wir, daß unsere gefühlt zweitklassige Behandlung nicht mal am Gutscheinbuch lag: Im Ambiente scheint es recht viele Stammgäste zu geben, die am Abend unseres Besuchs auch immer mit Small Talk und mehr als ausreichendem Service bedacht wurden. Als Neuling erwarten wir natürlich nicht, die intimsten Geheimnisse aus der Küche zu erfahren aber die Ignoranz, die uns widerfuhr, war schon ein extremer Gegensatz dazu. Man sollte nie vergessen, daß der Erstling von heute der Stammgast von morgen sein kann. Aber geschenkt, da wir das Ambiente nach dieser Erfahrung garantiert nicht mehr als Vollzahler beehren werden, hat es seine Chance bei uns leider verspielt. Um keinen falschen Eindruck zu erwecken: Wir sind garantiert nicht, nur aufgrund des gewollten Niveaus, mit überhohen Erwartungen an die Sache gegangen. Die hier monierten Servicedefizite würden auch bei jeder gutbürgerlichen Küche von uns moniert werden. Wer sich allerdings noch mit seinen Auszeichnungen zur Gastfreundschaft brüstet, muß aber damit rechnen, an einer höheren Meßlatte gemessen zu werden, was hier nur als glorreich gescheitert betrachtet werden kann. Wir fühlen uns dann doch beim normalen Griechen um die Ecke wesentlich wohler, weil persönlicher bedient als hier.