Unsere Tochter muss sich leider glutenfrei ernähren und wir fragten deswegen bei Ankunft nach, ob dies in der Sandelmühle möglich sei. Die Antwort war, dass unsere Tochter ein natur gebratenes Stück Fleisch mit Pommes haben könnte. Super dachten wir und tätigten unsere Bestellung. Nachdem wir unsere Getränke hatten, bekamen wir dann allerdings die Info, dass sie sich mit den Pommes jetzt doch unsicher seien. Kein Problem antwortete ich, wenn ich die Zutatenliste auf der Pommesverpackung sehen könnte, wüßte ich Bescheid. Der Kellner führte mich Richtung Küche, an der Bar wurde er allerdings von einer anderen Bedienung aufgehalten, die meinte, dass hierfür keine Zeit wäre (die Terrasse war allerdings nur halb voll). Deswegen fragte ich, ob sie denn dann eine Allergenliste hätte, wenn sie die Zutaten nicht wüßte und ich sie auch nicht sehen dürfte (diese ist seit Dezember 2014 gesetzlich vorgeschrieben). Da hat sie mich darauf verwiesen, dass dies doch in der Speisekarte stehen würde. Da habe ich ihr erklärt, dass das leider nur die Zusatzstoffe und nicht die Allergene seien. Daraufhin hat sie dann plötzlich behauptet, dass sie jetzt doch auf einmal wüßte, dass die Pommes nicht glutenfrei seien, weil sie es nämlich gelesen hätte. Auf einmal...und das obwohl sie den Unterschied zwischen Zusatzstoffen und Allergenen nicht kannte und es kurz vorher auch nicht danach aussah, als ob sie wüßte, was Gluten ist...unglaublich...sie hatte einfach keinen Bock. Was dann folgte war nur noch Horror und ich wurde beschimpft. Der Chef des Restaurants hat mich sogar als schlechte Mutter bezeichnet, weil ich überlegte, meiner Tochter Pommes zu geben, weil Kartoffeln schließlich immer Gluten enthalten würden. Er wäre seit 35 Jahr in der Gastronomie und deswegen wüßte er ganz sicher Bescheid. Es gäbe nur irgendwelche Spezialkartoffeln, die glutenfrei seien, da könnte ich ja nicht erwarten, dass sie die da hätten. Stimmt aber leider überhaupt nicht, Kartoffeln sind generell glutenfrei, leider werden Pommes nur manchmal mit Mehl bestäubt, damit sie knuspriger werden und enthalten deswegen Gluten. Letzlich haben sich dann auch noch Leute am Nebentisch eingemischt und mich beschipft, warum ich nicht selbst für meine Tochter kochen würde, statt mit ihr ins Restaurant zu gehen. Damit war klar, dass wir in dem Restaurant nicht bleiben konnten. Wir mussten trotzdem unsere komplette Getränkerechnung bezahlen, obwohl wir die ja nur bestellt hatten, weil wir davon ausgegangen waren, dass wir dort auch zu Abend essen würden, nachdem uns versichert wurde, dass es glutenfreies Essen für unsere Tochter gäbe. Also wir werden ganz sicher keinen Fuß mehr in dieses Restaurant setzen und ich denke, zumindest jeder Allergiker ist hiermit gewarnt. Ich erwarte wirklich von niemandem, dass er sich mit Allergenen im Detail auskennt und ich verstehe auch, dass immer noch viele Restaurants keine Allergenliste haben (der Chef meinte, er hätte im Büro eine, nicht aber im Restaurant, wenn eine Kontrolle käme, könnte er die vorlegen), obwohl es schon seit über 2 Jahren vorgeschrieben ist. Aber ein kleines bisschen Verständnis für Allergiker und ein Entgegenkommen, indem einem z.B. die Verpackung mit den Zutaten gezeigt wird oder indem vielleicht einfach der Koch mal kurz mit einem gesprochen hätte, sollte in einem guten Restaurant eigentlich nicht zu viel verlangt sein.
